Wasserfilter Test
Immer wieder werden Filter in den gängigen Illustrierten “Stiftung Warentest” oder “Ökotest” oder ähnlicher Portale getestet. Jedoch fällt das wiederkehrende Fazit dieser Tests gleich aus: Überteuert und nicht notwendig.
Da fragt man sich als mündiger Bürger, wieso es dann überhaupt Hersteller von diesen Geräten gibt, wenn ja alles überflüssig ist. Und gibt es keine Möglichkeiten, diese oder ähnliche Tests durchzuführen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden???
Leitungswasser ist das best(*) kontrollierteste Lebensmittel
Wir können in Deutschland uns glücklich schätzen, daß wir eine kommunale Trinkwasserversorgung besitzen, die bisher immer ausreichend Wasser liefert, in einer Qualität die immer noch deutlich besser ist, als 2/3 der Mineralwässer.
Zudem werden hier aus ökologischer Sicht keine Unmengen an Plastikmüll, welcher noch weichmacherbelastet ist (PET = phthalathaltig = Weichmacher) und damit das abgepackte Wasser kontaminieren kann, in den Umlauf gebracht. Der Transport über die Straßen verstopft unsere Autobahnen und die Verpackungen sind meist EINWEG-Flaschen und werden im “Besten Fall” zur Müllverbrennung herangezogen.
Die Untersuchungen mehren sich, daß immer mehr zersetztes Plastik in die Flüsse, Seen und Ozeanen landet und damit eine Gefahr für Fische, Säugetiere und Vögel darstellt. Diese verzehren vermeintliches Plankton und die Mägen verschließen sich durch unverdauliche Plastikschnipsel und führen zu einem qualvollen Tod.
Zurück zu unserem häuslichen Wasserhahn, dort haben wir in Deutschland vielerorts das Problem mit zu viel Kalk oder Magnesium = Härte im Wasser. Durch Werbeeinblendungen im Fernsehen ist die deutsche Hausfrau sensibilisiert und versucht verzweifelt den Kampf gegen den lokalen Kalk zu gewinnen.
Das Ziel, weicheres Wasser zu bekommen, wird meist mit dem Einsatz von einem Wasserfilter bestritten, der nicht nur den Geschmack des Wassers verbessert sondern auch den Kalk aus dem Wasser filtert.
Dies wird jedoch chemisch erreicht, indem dem Aktivkohlefilter durch Beigabe sogenannter Austauschharze das Calcium und Magnesium durch Abgabe von Wasserstoff Ionen aus dem Leitungswasser entfernen. Durch den Wasserfilter ist das gefilterte Wasser zwar weicher, jedoch auch deutlich saurer und trägt zur Übersäuerung des Menschen zusätzlich bei.
Einen guten Überblick bietet hier die Ausgabe Mai 2015 von Stiftung Warentest:
Wasserfilter im Test: Gut filtert keiner
Filter verheißen weicheres Wasser, weniger Kalk Beläge, mehr Teegenuss. Manche Menschen kaufen sie aus Angst vor belastetem Trinkwasser. Viele in der Branche bewerben ihre Produkte gerne mit weichen Worten. Konkrete Versprechen sind rar.
Aus Sorge, sie nicht halten zu können? Die ist meist nicht unbegründet, wie der Test offenbart. Im Labor mussten neun Tischfilter zeigen, wie gut sie mit hartem Wasser klarkommen. Die drei besten Modelle schaffen gerade mal ein Befriedigend.
Stolzer Preis für bescheidene Ergebnisse
Für 10 bis 34 Euro sind die Kannen zu haben, das große Gerät von Eva für stolze 185 Euro. Dazu kommen die Kosten für Kartuschen, die bei den meisten Filtern aus hygienischen Gründen etwa einmal im Monat getauscht werden sollen.
Für das Geld bekommen die Kunden wenig geboten. Drei Filter schafften als einzige ein befriedigendes Qualitätsurteil. Vier Modelle waren ausreichend, zwei mangelhaft. Vor allem an ihrer Hauptaufgabe scheiterten die Filter: die Wasserhärte zu verringern. (…)
Konkrete Leistungsangaben fehlen
Das Grundprinzip ist bei den meisten Modellen gleich: Wasser läuft durch Aktivkohle im Filterelement. Die lagert organische Stoffe an. Die meisten Kartuschen enthalten zudem Kunstharz, das Kalzium und Magnesium gegen Wasserstoff austauscht. Das Filtrat ist mineralärmer und weniger hart, dafür etwas saurer.
Nach einer gewissen Literanzahl ist die Kapazität des Filtermaterials so reduziert, dass die Kartusche gewechselt werden muss. Konkrete Leistungsangaben, wie lange und wie stark sich hartes Wasser und Schadstoffe mit einer Patrone filtern lassen, suchen Käufer oft vergebens. (…)
Am Ende bleibt das Wasser zu hart
Viele erhoffen sich weicheres Wasser von den Filtern, dadurch besseren Tee und weniger Kalk in Kaffeemaschinen. Verantwortlich für die Ablagerungen sind Magnesium und Kalzium – die die Gesamthärte ausmachen. Für ein gutes Teebrüh-Ergebnis sollten die Filter 16 bis 17 Grad hartes Wasser auf unter 10 Grad bringen.
Die Anforderung folgt einer Untersuchungsvorgabe für Teeverkostungen und ist moderat. Geschmacklich würden allenfalls sensible Zungen den Härteunterschied merken. Erst bei weniger als 8,4 Grad spricht man von weichem Wasser. Trotzdem verfehlten fast alle Filter das Ziel.
Kupfer und Blei selten ein Problem
Besser als beim Entkalken waren die Filter beim Reduzieren von Schadstoffen. Den meisten Filtern gelang es, den Kupfer und Bleigehalt von verunreinigtem Wasser deutlich zu senken. Einige verringerten zudem chlororganische Stoffe, etwa Rückstände einiger Pestizide. Für Haushalte mit Bleileitungen können Tischfilter nützlich sein. Bleirohre sind in Deutschland aber kaum noch ein Problem. (…)
Versilbert oder verkeimt
Filter dürfen nicht verkeimen. Da kein Trinkwasser steril ist, können sich vorhandene Keime vermehren. Vor allem bei warmen Temperaturen, wenn ein Filter nicht im Kühlschrank steht. Im Test gab es bei sechs von neun Modellen keine Probleme mit Keimen.
Ihre Kartuschen sind mit Silberionen versetzt, die Bakterien hemmen. Das ist gut für die Hygiene, allerdings landete dafür bis zu 15 Mikrogramm Silber im Liter Wasser. (…) Als sicher gilt: Trinkwasser ist hierzulande so gut, dass Silber überflüssig ist. (…)
Vorsicht, gefährlicher Stoff im Filtrat
Als Brutstätte für Keime erwies sich das Modell von Eva. Anders als die anderen Filter passt der große Turm nicht in den Kühlschrank. Aufgrund seiner Konstruktion sammeln sich schnell zu viele Bakterien an. Damit nicht genug: Im Filtrat fanden wir deutliche Mengen Dichlormethan – bis zu 138 Mikrogramm je Liter.
Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. (…). Der Anbieter, die Bremer Firma Aquadec, hat bereits reagiert, nachdem wir ihm die Messwerte vor der Veröffentlichung mitgeteilt haben. Er gab an, den Vertrieb vorsorglich sofort einzustellen. (…)
Quelle: https://www.test.de/Wasserfilter-im-Test-Gut-filtert-keiner-4840828-0/
FAZIT: Lohnt sich die Anschaffung eines Tischwasserfilters?
Eher nicht, da die Technologie zu schwach und anfällig ist für den Dauergebrauch und die wahren Gefahren nicht beseitigt. Zwar wird der Geschmack vom gefilterten Trinkwasser als besser empfunden, doch Keime im Trinkwasser werden nicht von unserem Geschmack bemerkt, erst vom Magen-Darmtrakt!
Für eine vernünftige kostengünstige Lösung zur Entkalkung des Leitungswassers bieten sich professionelle Entkalkungsanlagen an, die zentral am Hausanschluß der Wasserversorgung installiert werden. Diese regenerieren sich verbrauchsabhängig innerhalb eines gewählten Intervalls und übersäuern nicht das entkalkte Wasser.
Wie können Sie die Qualität des gefilterten Wassers selber testen?
Machen Sie folgenden Trinkwasser Test:
Nehmen Sie das Leitungswasser und geben einen Teelöffel auf eine (vorher akribisch gereinigte) heiße Herdplatte (Ceran- oder Grauguss) – anhand der zurückbleibenden Salze können sie die Versalzung (hauptsächlich Härte und Nitrate) ableiten.
Nehmen Sie nun ebenfalls einen TL vom Auftischfilter Ihrer Wahl und lassen ebenso das Wasser verdampfen auf einen weiteren Herdplatte – nun ist immer noch eine gleich große Menge an Versalzung festzustellen? Dann ist der Filter zu grob um effektiv Schadstoffe zurückzuhalten!
Besorgen Sie sich im Aquaristik Laden einen Mehrfachtester (spez. Nitratteststreifen)
Nitrat ist ein immer größer werdendes Problem. Nicht nur Aquarianer wissen von der Gefahr der Fischpopulation, wenn der Nitrat (=Abwasser/Gülle) -gehalt zu hoch ist, sondern auch Grenzwerte im Trinkwasser sollten uns schützen!
Jedoch sind gerade Kinder mit diesen Grenzwerten überhaupt nicht sicher, da schon bei einem 1/5 des Grenzwertes = 10mg Nitrat mit der Gefahr einer Methämoglobinbildung der Sauerstofftransport erschwert wird und Atemnot eintreten kann.
Vergleichen Sie die ermittelten Werte mit dem Grenzwert für Kinder = 10mg /l. Leider hilft hier auch kein Abkochen des Wassers, da Nitrat stabil und unverändert bleibt. Das einzige was hilft ist eine Destillation des Wassers als auch eine Filterung mit Membranen – sog. Umkehrosmosesysteme.
Haben Sie ein Haustier?
Bekanntermaßen haben Tiere ein feineres Empfinden für Lebensmittel als wir Menschen. Katzen wurden zum Beispiel als Vorkoster im alten Ägypten benutzt um dem Speisenden vor allerlei Gefahr im Essen zu bewahren.
Machen Sie doch einen “antiken” Wasserfilter Test mit Ihrem Haustier. Stellen Sie ihm wahlweise das Original Leitungswasser im Vergleich zum gefiltertem Wasser hin. Natürlich wird bei Durst die Wahl nicht so spezifisch sein, wie man das gerne wünscht.
So modifizieren Sie den “antiken” Wasserfilter Test etwas um, indem Sie als Referenzwasser frisches oder kürzlich gesammeltes Regenwasser als 3. Alternative anbieten. Seien Sie gespannt darauf, wo Ihr Haustier vorzugsweise trinkt.
Bei den Trinkgefäßen bitte entweder Keramik, Edelstahl oder Glas benutzen.
Kunststoffgefäße oder Aluflaschen sind keine geeigneten Aufbewahrungsgefäße!
(*) Dieser Slogan wird oft von den Wasserversorgern benutzt um auf den Unterschied zum Mineralwasser aufzuzeigen.
=> Fakt ist, daß beim Mineralwasser 16 Stoffe untersucht werden und die Untersuchung der Stoffe nicht wie im Wasserwerk täglich durchgeführt werden müssen.
=> Trotz der fast dreifachen Menge an Stoffuntersuchungen (TrinkwV: 46 Inhaltsstoffe) beim Trinkwasser ist bei der Überzahl an bekannten Schadstoffen (ca. 80.000 Medikamente; ca. 100.000 hormonaktiver Pestizide, Weichmacher und Insektizide; Röntgenkontrastmittel; …) sowie 1.000e von bekannten Parasiten dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.